Gemeindeblatt 2021/06

Im Schach gilt es den König zu beschützen. Auch wenn andere Figuren stärkere Eigenschaften haben, so ist er doch die wichtigste Person. Nur mit ihm gewinnt man das Spiel. Im geistlichen Leben ist nicht anders. So zeichnet uns die Bibel von Jesus das Bild eines Königs und kündigt ihn weit vor seiner Zeit als Herrscher und Friedefürst an:

Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter und man nennt seinen Namen:
Wunderbarer, Ratgeber, Starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst

Jesaja 9, 5

Anderseits scheint Jesus am Lebensende nicht der starke König gewesen zu sein, als der er prophezeit war. Das verliehene Signum "I.N.R.I." (lat.: Jesus von Nazaret, König der Juden) ist mehr Hohn als Lohn und lässt ihn als geschlagene Figur fallen ... wenn seine Geschichte hier zu Ende wäre. Denn der tote Jesus am Kreuz ist nicht sein letzter Zug. Denn er ist wieder vom Tode auferstanden und hat Schwarz besiegt. Und so ist es letztendlich wie beim Schach¹. Wer diesem weisen König folgt, der siegt und hat das ewige Leben.

Wie dieser König Zeit seines Lebens handelt, stellen wir in dieser Ausgabe in vielen Facetten vor. Was zeichnet ihn aus? Ist er würdevoll? Kann man zu ihm aufschauen und als Untertan folgen, nacheifern? Und weil man in einer Demokratie sich nur schwer einen regierenden König vorstellen kann, schaut Stefan im Editorial bewusst auf Jesus als "Diener des Volkes". Im Hauskreismagazin sehen wir einen Herrn, der sich zwar in Demut und Geduld seiner Gemeinde in Laodizea stellt, aber auch ihre Lauheit in der Nachfolge harsch kritisiert und dennoch praktische Hilfen und Heilmittel anbietet. Auf seine Worte folgen Taten. Belinda, ein Kind von Diplomaten, bezeugt, wie sie Jesus als Einzigen erfahren hat, der sein Leben für sie gab. Und auch auf den Kinderseiten blicken wir auf einen Oberen, den Bischof von Myra, der sich an Christus ein Vorbild nahm und anderen diente.
Dies und mehr findet ihr in der aktuellen Ausgabe des Gemeindeblatt November/Dezember 2021. Dann viel Freude beim lesen.

¹ statistisch gesehen gewinnt beim Schach weiß (37%) häufiger als schwarz (29%), sodass letzterem stets geraten wird auf Unentschieden zu spielen