Martin sagte…
Ich werde sehr zurückgestoßen durch Deine so schlimmen und sinnlosen Sorgen… Das kommt daher, dass Du Dir allein glaubst, mir aber und anderen – zu Deinem großen Schaden – keinen Glauben schenken willst. […] Warum also hörst Du nicht umgekehrt auch auf uns, die wir wahrhaftig nicht nach Fleisch oder Welt, sondern ohne Zweifel nach Gottes Willen durch den Heiligen Geist reden? Wir mögen wertlos sein, wenn nur der, der durch uns redet, – das bitte ich – nicht wertlos ist.[…] Ich bin in der Sache der Allgemeinheit ganz wohlgemut und ruhig, denn ich weiß gewiss, dass sie recht und wahr, ja Christi und Gottes eigene Sache ist und darum nicht so schuldbewusst zu erblassen braucht, wie ich für mich persönlich als Miniaturheiliger erblassen und zittern muss. – (aus einem Brief an Philipp Melanchton in Augsburg, 30. Juni 1530)
Wir alle neigen zu Einseitigkeiten und manchmal zu einem Tunnelblick. Wohl dem, dem das bewusst ist. Gerade darum brauchen wir einander, wenn wir einen bestimmten Blick, eine bestimmte Sorge bzgl. der Entwicklung in der Gesellschaft oder auch der Gemeinde haben.
Wenn wir überzeugt sind, die Lösung zu kennen – nur will niemand anderes sie so recht sehen – dann gibt es doch den, der der Herr der Gesellschaft und der Geschichte und der Gemeinde ist, der uns sagt:
- „Seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag!“ (Mt 6,34)
- „Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur rechten Zeit, indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft! Denn er ist besorgt für euch.“ (1. Petr 5,7)
- „Ich werde meine Gemeinde bauen, und alle Mächte des Todes können ihr nichts anhaben.“ (Mt 16,18)