Hinterlassene Spuren

Am 20. Oktober 2024 machten sich 28 Väter und Söhne unserer Gemeinde auf den Weg zur gewaltigen F60-Förderbrücke. Für die, die sie noch nicht kennen: Die F60 ist ein wahres Monstrum aus Stahl, laienhaft gesagt ein Riesenbagger, der innerhalb einer Stunde in der Lage ist, die Fläche eines ganzen Fußballfeldes bis zu 9 Meter hoch mit Erde zu füllen – eine beeindruckende Ingenieursleistung, die einst in der Kohleförderung zum Einsatz kam und heute als technisches Denkmal in einem stillgelegten Tagebau ruht.

Der Ausflug diente jedoch nicht nur der Bewunderung technischer Meisterwerke vergangener Tage. Gespräche entstanden über die „Spuren“ unseres eigenen Lebens, über die Weichen, die wir stellen, und über die Momente, in denen wir gescheitert sind oder auch Gutes weitergeben konnten. Steffen K. teilte sein Zeugnis mit uns und stellte die Frage in den Raum: „Welche Spuren hinterlasse ich mit meinem Leben?“ Dieser Gedanke führte zu einer weiteren Frage – welche Werte und Lebenswahrheiten geben wir weiter? Welche Spuren bleiben, und was bedeutet das für die Menschen, die uns nahestehen?

Am Ende stellten wir uns eine tiefergehende Frage: Was, wenn die Spuren, die wir hinterlassen, nicht nur fruchtbare Oasen gleichen, sondern eher an einen mondähnlichen Tagebau erinnern – an tiefe Krater und leere Flächen? Wie kann Gott mit einem solchen Vermächtnis umgehen? Wir erkannten in dieser Frage eine ermutigende Antwort: Gott nimmt die „Mondlandschaften“ unseres Lebens und nutzt sie. Er mag unsere Fehler nicht einfach ungeschehen machen, aber Er kann selbst in unseren Niederlagen und Lebenskatastrophen positive Effekte wirken, die zu Seiner Ehre gereichen und das Steuer des Lebens herumreißen, wenn wir bereit sind. Die „Renaturierung“ kann dann beginnen.

Zum Schluss ein herzliches Dankeschön an die Familien und besonders an die Ehefrauen, die ihre Männer an diesem Tag freigaben. Wir hoffen, dass die Teilnehmer gestärkt, ermutigt und mit einem erneuerten Verständnis ihrer Verantwortung zurückkehrten, Spuren des Glaubens und der Liebe zu hinterlassen.
Tobias