Haupt, Körper, Teil

Jesus „wollte keine Spaltung im Körper. Alle Glieder sollen einträchtig füreinander sorgen. Wenn ein Glied leidet, leiden alle anderen mit; und wenn eins besonders geehrt wird, freuen sich die anderen mit. Zusammen seid ihr der Leib von Christus und einzeln genommen Glieder davon

1.Korinther 12,25-27

Der Appendix vermiformis (dt. Wurmfortsatz) am Blinddarm hat schon so manchem Schmerzen bereitet und musste dann manchmal in einer Operation, entfernt werden. Lange hielt man ihn für überflüssig und für den Körper funktionslos. Bis sich in den letzten Jahren durch Studien1 herausstellte, dass gerade nach Durchfallerkrankungen in dieser Nische wichtige Bakterien bewahrt bleiben und von dort aus zügig den Darm wieder besiedeln können. So leistet der Wurmfortsatz zu Immunität und gesundheitlicher Stabilität einen wichtigen Beitrag. Kein Teil des Körpers ist unwichtig – glaubst du das?

Die Gemeinde Jesu Christi wird mehrfach mit einem menschlichen Körper verglichen, wobei Jesus selbst der Kopf, das Haupt dieses Leibes ist. In diesem Bild gesprochen: Gehörst du zu diesem Körper? Bist du mit Jesus als Haupt verbunden?
Wenn ja, was ist dein Platz? Bist du Fuß oder Ohr? Mund oder Knie?

Das Wesentliche ist, dass jeder Einzelne seinen Platz hat, seine wichtige Funktion. Nicht für sich, sondern für den ganzen Körper. Genauso bist du wichtig für die Gemeinde deines Herrn! Wenn du fehlst, wenn deine Gaben vergraben sind, wenn es dir schlecht geht, dann hat das Auswirkungen auf das Ganze, dann fehlt etwas.
Wenn du Schuld auf dich lädst und deine Beziehung zum Haupt gestört ist, wird das auch auf alle anderen Auswirkungen haben. 
Betrachte mal deinen eigenen Körper. Wo merkst du es, wenn du dich schmerzhaft verletzt? Nun, der betroffene Körperteil sendet Signale entlang der Nervenbahnen. Der Kopf, konkret das Gehirn, registriert den Schmerz und reagiert darauf. Folglich wirst du bspw. deine Hand samt Arm schnell schützend zur Verletzung bewegen, um zu reagieren. Das Haupt leidet, es spürt den Schmerz des einzelnen Körperteils. Auch Jesus entgeht es nicht, wie es dir und mir geht. IHM ist es wichtig!
Wenn wir aber gestreichelt werden, wenn wir uns wohlig fühlen an einem warmen Kamin, dann geht es auch dem ganzen Körper gut. So ist es, wenn wir zu Jesus Christus hinwachsen, wenn wir Gemeinschaft mit anderen Christen erleben oder andere besuchen und ermutigen, uns gegenseitig Freude und Hilfe mit Gaben sind.

Diese Corona-Zeit mit ihren Einschränkungen ist auch eine Belastungsprobe für den Leib Gemeinde. Die Gefahr sich zu entfremden ist da. Eher nach Lust zu handeln, als nach dem, was wir für richtig und wichtig halten. Der Bibelvers verdeutlichte es: „Er wollte keine Spaltung im Körper“.
Wie können wir also heute Gemeinde leben? So, dass wir, der “Körper”, und Jesus, der “Kopf”, Freude und Entwicklung erleben können? Was ist dein Anteil daran, sodass es dem Leib Jesu auf Erden aktuell gut geht?

(1) Forschungsgruppe um William Parker an der Duke-University, u.a. https://sciencev1.orf.at/science/news/156607.html