Das Deutsche Grundgesetz feiert sein 70jähriges Bestehen. Anlass genug, um sich mit dem damit verbundenen lange währenden Frieden in Deutschland zu freuen. Doch dieser fußt eben genau auf diesem Grundgesetz. In diesem ist die “Würde des Menschen” hochgeschätzt und wohl die Grundlage für ein versöhnliches Zusammenleben. Um das besser zu verstehen, zu wertschätzen oder auch heute verteidigen zu können, laden wir sie zu 2 Abendvorträge mit Prof. Uwe Aßmann (TU Dresden) herzlich ein.
- Mi 23. Oktober, 19:30 Uhr – “Ein Christliches oder humanistisches Konzept?” (Teil 1)
- Mi 30. Oktober, 19:30 Uhr – “Das Fundament unseres Staates” (Teil 2)
Ein Christliches oder humanistisches Konzept? (1)
Die Präambel des Grundgesetzes spricht von der „Verantwortung vor Gott und Menschen“. Schon in 1949 gab es über diese Formulierung Streit: Soll die Verfassung humanistisch oder christlich fundiert sein? Verantwortung meint doch, dass jemand zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn die Würde des Menschen beschädigt wird.
Aber wer hat eigentlich die Würde des Menschen definiert? War es Gott oder der Mensch? Was ist das – die Würde des Menschen?
Gerade heute, 70 Jahre nach der Ausarbeitung des Grundgesetzes, ist die Frage nach dieser Würde hochaktuell. Die Würde des Menschen, des Deutschen, oder aller? Auch die Würde des Andersdenkenden? Oder nur meine eigene?
Das Fundament unseres
Staates (2)
Auf welchem Fundament steht unser Grundgesetz und damit unser Staat? Natürlich steht es auf den Grundrechten, die im Grundgesetz definiert worden sind. Und worauf stehen die? Natürlich auf dem Begriff der „Würde des Menschen“. Diese Würde des Menschen wurde unter den Nationalsozialisten mit Füßen getreten, sodass das Grundgesetz sie wieder aufrichten musste. Der Einzelne soll vor dem Staat geschützt werden, damit der Staat nicht den Einzelnen unterdrücken kann.
Durch den Aufbau dieser Grundsätze hat das Grundgesetz uns Deutschen 70 Jahre gute Dienste geleistet. Weil gerade im Zeitalter der Digitalisierung große Gefahren des Verlusts von Würde bestehen, tun wir gut daran, es zu pflegen und im Geiste der Grundgesetzväter weiterzuentwickeln.