Gemeindeblatt Nov 2016

Martin von Tours, der etwa 317 im heutigen Ungarn geboren wurde und später Soldat war, bezeichnete sich nach seiner Bekehrung als Soldat Christi und wünschte sich, aus dem Militärdienst entlassen zu werden. Später, als er Bischof in Tours geworden war, zog er es vor, wie andere Leute seiner Umgebung, in einer einfachen Holzhütte statt in einem vornehmen Haus zu wohnen. Am bekanntesten ist die Erzählung, als er im beginnenden Winter 334 seinen Soldatenmantel-Überwurf teilte, um einen armen Mann zu bekleiden. Noch heute wird jedes Jahr am 11. November daran gedacht. Er war zu einem Nachahmer von Jesus Christus, von Gott dem Vater geworden. Gott leidet mit. Es ist ihm nicht egal wenn Menschen leiden. In der Erzählung vom verlorenen Sohn lesen wir, dass der Vater Mitleid hatte, als sein Sohn zu ihm zurück kam. Er war innerlich bewegt. (Lukas 15,20) Man kann auch mit dem Schicksal eines Hundes Mitleid haben. Gottes Mitleid aber ist entscheidend anders. Er versetzt sich mit seinem Vaterherzen in die Situation des anderen. Am meisten sehen wir das, in dem er sich in die Lage von uns Menschen versetzte, als das Wort selbst Fleisch wurde, als Jesus Christus unter uns lebte, mit uns Freude und Leid, Kälte und Hunger, Festmahl und Entbehrung teilte. Auch in der Jahreslosung wird uns dieses Bild vor Augen gemalt, eine Mutter, die einen in den Arm nimmt und tröstet! (Jesaja 66,13) So will Gott seinem Volk, seinen Leuten begegnen. Im Hebräerbrief können wir lesen:
Deshalb musste er seinen Geschwistern in jeder Hinsicht gleich werden, um ein barmherziger und treuer Hoher Priester für uns sein zu können; Hebräer 2,17
Dieser Hohe Priester, Jesus Christus, versteht unsere Schwächen, weil ihm die gleichen Versuchungen begegnet sind, wie uns – aber er blieb ohne Sünde. “Darum wollen wir mit Zuversicht vor den Thron unseres überaus gnädigen Gottes treten, damit wir Gnade und Erbarmen finden und seine Hilfe zur rechten Zeit empfangen.” (Hebräer 4,15-16) Ich darf mich, so wie ich bin, in seine Arme werfen! Er versteht mich, er leidet mit, wenn ich leide und er freut sich mit, wenn ich mich freue. Aber ich möchte auch von ihm lernen. Ich möchte meinen Bruder und meine Schwester sehen in ihrer Not. Ich will lernen mit einem Bruder- oder Vaterherzen mich in ihre Situation zu versetzen. Wir sollten uns nicht mit Charakter-Ausreden zufrieden geben, wenn wir uns unfreundlich oder distanziert begegnen. Wo ich diese Dinge beeinflussen kann möchte ich es auch versuchen. Willst du das auch?
Neben dem Editorial des monatlich erscheinenden Gemeindeblatt erhälst Du Einblicke in unser Glaubensleben. Besonders lesenswert ist die Ankündigung über den wiederbelebten Mama-Treff, sowie die Statements unser Leiter der Jugendarbeit Megahertz. Die komplette Ausgabe ist an all unseren Gottesdiensten frei erhältlich bzw. für eingeloggte Gemeindemitgliedern hier als Download verfügbar.