Gemeindeblatt August 2016

Gott ist Liebe

Steve wollte dieser Frau seine Liebe erklären. Das Problem war, er war in den Vereinigten Staaten, sie mitten im Pazifik. So ging er mehrfach Blut spenden, um genügend Geld für den Flug zu haben. Schließlich kam der Tag, als er plötzlich vor ihr kniete und ihr einen Heiratsantrag machte. Um seiner Liebe willen war er gerne bereit etwas zu opfern. Steve und Melinda sind heute mehr als 25 Jahre verheiratet.  
Gott ist Liebe (1. Johannes 4,16). Ein Satz, der unser Leben prägend verändern kann, wenn er richtig verstanden wird. Aber auch ein Satz, der oft falsch interpretiert wurde und wird. Es ist eben nicht die einzige Definition Gottes, so als würde diese Aussage alles andere, Gottes Heiligkeit und Strenge, sein Richten und ähnliches beiseite wischen, und aus ihm einen harmlosen, alles verzeihenden Opa machen. Daher schreibt Johannes im gleichen Brief in Kapitel 1,5, dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist. Gottes Liebe heißt eben auch, dass er keinen Menschen in seiner Gegenwart duldet, wie rechtgläubig dieser auch sein mag, der nicht bereit ist, ein heiliges Leben zu führen. Die ganz Fülle Gottes, alles was er als kreativer Schöpfer, als Weltenlenker, -erschaffer und -zerstörer ist, alles, was wir bisher von ihm verstanden haben ist in diesem Satz enthalten: Gott ist Liebe. Als Kinder Gottes haben wir die einzigartige Möglichkeit diese Liebe zu erfahren und ansatzweise zu verstehen. Denn seine Liebe ist in unsere Herzen ausgegossen durch den Heiligen Geist (Römer 5,5). Wir dürfen an diesem Satz drei Dinge lernen: Es ist bereits geschehen, wenn wir in Beziehung mit diesem Gott stehen. Zum zweiten lesen wir, dass die Liebe ausgegossen ist. Hier ist soviel gemeint wie überflutend, übersprudelnd, erfüllend. Während ich das schreibe regnet es gerade heftig und die Regentonnen sind bereits überflutet. So sollen wir ganz erfüllt werden mit dem Erkennen, was Gottes Liebe zu uns ist
…und zu erkennen, was alle Erkenntnis übersteigt: die unermessliche Liebe, die Christus zu uns hat. So werdet ihr bis zur ganzen Fülle Gottes erfüllt werden. (Epheser 3,19)
Das dritte ist, dass es eine Gabe des Geistes ist. Diese Liebe Gottes wird durch IHN, den Geist in unsere Herzen gegossen. Sollte das Streben nach dieser Gabe nicht wichtiger sein als alles andere, da gerade dies die Grundlage und der Sinn aller anderen Dienste und Gaben ist (s. 1. Korinther 13)? Was wir noch über die Liebe Gottes lernen können ist, dass sie ihren höchsten Ausdruck in Jesus Christus findet.
Darin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben sollen. 1. Johannes 4,9
Gott liebt Sünder – was für eine gewaltige Wahrheit! Er hat uns alle schon geliebt, bevor wir an ihn dachten (Römer 5,8) Und er hat das Mittel der Rettung geschaffen, indem er sich selbst in seinem Sohn gab. Jesus, „der mich geliebt und sich selbst für mich dahingegeben hat.“ (Galater 2,20) Sollte Gott, wenn er doch seinen eigenen Sohn für uns nicht verschont hat uns mit ihm nicht auch alles geben? (Römer 8,32) So sehen wir also, dass Gottes Liebe uns nicht etwa vor Erziehung und Strenge, vor Schwierigkeiten in unserem Leben bewahren wird, wenn diese dazu dienen, dass wir heiliger, lichtdurchfluteter und liebevoller werden. Aber andererseits dürfen wir uns ganz fest daran halten, dass seine Liebe unveränderlich für uns da ist (Römer 8,28)! Er wird dich immer lieben. Seine Liebe verändert sich nicht, wie die eines Menschen (Jakobus 1,17). Es ist, als ob er sagt: „Du hast wahrhaftig jeden Anspruch auf meine Eigenschaften, und sie alle sollen dir zum Guten dienen, wie sie mir zu meiner eigenen Ehre dienen…“. Meine Gnade, sagt Gott, sie gilt dir, um dir zu vergeben. Meine Macht gilt dir, um dich zu beschützen. Meine Weisheit gilt dir, um dich zu leiten. Meine Güte gilt dir, um deine Not zu lindern. Meine Barmherzigkeit gilt dir, um für dich zu sorgen. Meine Herrlichkeit gilt dir, um dich zu krönen.
Dies alles umfasst die Verheißung Gottes: „Ich will dein Gott sein!“ – Deus meus et omnia (Gott ist mein und mit Ihm alles andere), sagte Martin Luther.“ (Brooks, WorksV, S.308) Das ist die erstaunliche Liebe Gottes. Und sie ist ausgegossen in dein und mein Herz. Und sie will alles Mürrische, alle Unzufriedenheit, alles Mißtrauen, alle Angst und Depression wegspülen. Wollen wir sie sprudeln lassen!