Editorial: “Befreit zum erfüllt sein”
Neulich haben wir mit meinem Sohn Samuel gezeltet. Im Garten. War so versprochen. Beim Zelten ist alles unmittelbarer. Auf Zeltplätzen bekommt man akustisch jede Menge Alltag der anderen mit, denn es trennen ja nur dünne Stoffwände voneinander.
„Und sie sollen mir ein Heiligtum anfertigen, damit ich in ihrer Mitte wohne.“ — 2. Mose 25,8Gott gab den Auftrag, ihm ein Zelt zu bauen. Den Platz hatte er auch schon bestimmt: genau in der Mitte des Volkes. Er wollte mit seinen Menschen auf Tuchfühlung gehen, wollte ihnen nah sein – das war etwas ganz besonderes. Nun, das ist lange her. Schön für die Israeliten. Oder zum Teil sicher auch furchterregend. Aber eben lange her. Wie erlebe ich heute so enge Vertrautheit mit Gott? Paulus betete: „Gott der Vater möge euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit mit Kraft beschenken, dass ihr durch seinen Geist innerlich stark werdet; dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohnt und ihr in seiner Liebe fest eingewurzelt und gegründet seid; […] zu erkennen was alle Erkenntnis übersteigt: die unermessliche Liebe die Christus zu uns hat. So werdet ihr bis zur ganzen Fülle Gottes erfüllt werden. — Epheser 3,16-19“ Wenn du und ich vielleicht auch zerbrechliche Gefäße sind, ähnlich wie alte Zelte, ER will in uns wohnen und uns erfüllen! Das bedeutet, ich habe keinen weiten Weg wenn ich Gott begegnen will! Ich darf jederzeit mit ihm kommunizieren, vertrauten Umgang mit ihm pflegen. Aber es bedeutet auch, Gott will durch dich und mich inmitten der Menschen, die uns umgeben, wohnen und ihnen nahekommen. Seine Herrlichkeit soll durch uns spürbar und sichtbar werden. Das beginnt mit einem Lächeln den Nachbarn gegenüber, mit kleinen Aufmerksamkeiten und Geschenken, mit praktischen Hilfen, vielleicht ja im größten Zeltlager Dresdens? Wollen wir uns an Paulus, dem Zeltmacher, ein Beispiel nehmen? Er hatte keine dicken Mauern gegenüber anderen Menschen. Er ging auf Tuchfühlung und wollte Ihnen Gottes Herrlichkeit nahebringen. Das will ich auch!